Meine Erlebnisse in Indien
Kurz nach Silvester haben wir uns entschlossen, nicht nur die Strände Goas zu genießen, sondern uns auch ein wenig Kultur zu können. So sind wir mit dem Lokalbus nach Old Goa, der alten portugiesischen Hauptstadt Goas, und nach Panjim (Bild oben), der neuen aktuellen Hauptstadt des Bundesstaates gefahren. Die dortige Architektur wirkt tatsächlich mediterran und kaum indisch. In Goa hat man ein wenig das Gefühl, nicht mehr in Indien zu sein, sondern am Mittelmeer. Allerdings nur so lange, bis man den nächsten Müllhaufen oder die Kühe auf der Straße erblickt - welche beide jedoch hier nicht so häufig wie anderswo auftauchen.
Zur
Geschichte Goas: Im Jahre 1520 eroberten die Portugiesen das heutige Old-Goa.
Die Geschichte der indischen Kolonialzeit begann. Old Goa wurde schnell durch
den Handel mit Gewürzen und Pferden recht reich und wurde oft mit Lissabon
verglichen. Old-Goa und die dazugehörige Kolonie Goa wurden oft von anderen
Kolonialmächten angegriffen, jedoch nie erobert. Die Inquisition schwächte
Old Goa. Nach dem Ausbruch der Pest wurde die Hauptstadt nach Panjim verlegt,
das etwa 10 km abwärts des Mandovi Rivers liegt. Die Gebäude zerfielen.
Auch nach dem Rückzug der Briten aus Indien hielten die Portugiesen ihre
Kolonie. Nach Protesten und ergebnislosen Verhandlungen endete die Kolonialzeit
schließlich 1961 mit dem Einmarsch der indischen Armee. Goa wurde 1987
der 25. Bundesstaat Indiens und Panjim ist die Hauptstadt. Old-Goa ist heute
fast unbewohnt. Nur die vielen Kirchen (Foto unten, St. Cajétan Church,
Nachbau des Petersdoms in Rom) erinnern noch an die einstige Pracht. In ganz
Goa finden sich noch Zeugnisse der Portugiesen. So sind viele Einwohner Christen
und keine Hindus und einige Namen der Bevölkerung haben keinen typisch
indischen, sondern einen portugiesischen Klang. Die Christen haben auch ihre
eigene Moral mitgebracht (siehe Bild links).