Fabian in Chandigarh

Meine Erlebnisse in Indien

Newspaper

25.10.2003 Chandigarh

Indien hat unglaublich viele Feiertage. Irgend einen Anlass zum Feiern gibt es immer, meistens einen religiösen. So weit so gut. Das schlechte daran: die ganzen Feiertage gelten nur für Schulen, Regierungsinstitutionen und Banken - diese haben also recht oft geschlossen. In Privatunternehmen arbeitet man an fast allen eigentlichen Feiertagen, oft auch samstags. Allerdings gibt es einige wenige wirklich wichtige Feiertage in Indien - und dazu gehört Diwali, das Fest des Lichts. Da haben auch die Privatangestellten frei.

Diwali ist ein Hindu-Fest: Als Gott Ram nach 14jährigem Exil und dem Sieg über den bösartigen Ravna nach Indien zurückkehrt, wird seine Wiederkehr gefeiert. Diwali ist so eine Art Weihnachten und Silvester zugleich. Und auch der Beginn des traditionellen indischen neuen Jahres. Irgendwie wird man im Ausland schneller berühmt und eine Korrespondentin der Hindustan Times hat uns interviewt und ein Foto geschossen - allerdings wurde nur das obige Bild in der Zeitung veröffentlicht, ohne Artikel. Zu Diwali selbst habe ich immerhin fünf Einladungen bekommen, das Fest im Kreise einer indischen Familie zu feiern. Die Entscheidung fiel schwer, letztendlich feierten wir mit der Familie, die unten auf dem Bild zu sehen ist. Ich durfte beim traditionellen Gebet (Pooja) mit anwesend sein, bekam auch den roten Punkt auf die Stirn. Dann gab es lecker Essen, ein paar Geschenke und Süßigkeiten wurden verteilt. Und schließlich ging der Silvesterpart los: Böller und Raketen überall. Ein ohrenbetäubender Lärm. Derartig laute und gefährliche Knaller wie hier gibt's in Deutschland nicht zu kaufen. Ich habe beim Anzünden eines Böllers kaum meine Hand wegziehen können, da ging das Teil schon los und ich war auf einem Ohr tatsächlich für zehn Minuten taub. Durch die Straßen zu schlendern war lebensgefährlich. Schlimmer als jede Silvesterschlacht auf dem Erfurter Domplatz ...

Familie

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