Fabian in Haridwar

Meine Erlebnisse in Indien

Ganga

30.11.2003 Haridwar

Nach dem Ausflug in den Rajaji Nationalpark ging es zurück nach Haridwar, wo wir auch unser Hotelzimmer hatten. Haridwar liegt wie Rishikesh am Ganges nahe dem Ursprung in den Bergen. Der Ganges weist aber hier auch schon eine beträchtliche Breite auf. Die Bilder zeigen nur einen kleinen Seitenarm, der für die Badewilligen umgeleitet worden ist. Auf meinem ersten Wochenendausflug in Indien nach Rishikesh waren wir auch über Haridwar gefahren und haben dort kurz Dinner gegessen. Damals hatte es mir hier überhaupt nicht gefallen, es war zu laut und chaotisch. Dieses Mal empfand ich Haridwar als viel angenehmer.

IchHaridwar ist eine der sieben heiligen Städte des Hinduismus und zieht daher viele Pilger magisch an. Das heißt aber auch, dass man in der ganzen Stadt keine einzige Lokalität finden kann, wo es Fleisch oder Alkohol gibt. Es gibt also ausschließlich "Veg-Food", was aber für Indien nun nicht wirklich etwas Außergewöhnliches darstellt. In Haridwar findet man schöne, alte Häuser, eine lebhafte und enge Innenstadt mit Basaren, wo ich mir als Wintervorbereitung einen dicken Schal und Motorradhandschuhe günstig gekauft habe.

Die Pilger zieht es zum Tempelkomplex und zum Ganges, wo viele Einrichtungen erbaut worden sind, die den Pilgern das Baden erleichtern. Die meisten Tempel sind in leuchtendem Orange gefärbt - denn Orange ist die Farbe des Hinduismus. Daher ist Orange auch in der indischen Nationalflagge präsent - neben grün, der Farbe des Islam. Eher zufällig, aber dennoch passend, habe ich zu diesem Ausflug auch ein T-Shirt in Orange gehabt. Am Gangesufer trifft man wieder auf die obligatorischen Bettler und das Verkaufsvolk, was einem nur alles Erdenkliche andrehen will - seien es Fotos mit Äffchen, heilige Düfte, Blüten, gebratene Kartoffelsnacks usw. Dann gibt es noch die unechten Offiziellen, die draußen an Schreibtischen sitzen und was von einer Tempel- und Kurgebühr faseln, die es nicht gibt und nur in ihre eigene Taschen fließt.

Die Strömung im Ganges war reißend, die Wassertemperatur eiskalt. Das hat die Heilsuchenden jedoch nicht vom Baden abgehalten. Umkleidekabinen gibt es nicht, Nacktheit ist nicht möglich. Die Männer gehen zumeist in Unterwäsche baden, die Frauen in voller Sari-Montur. Da die Strömung so reißend ist, hat man an den Ufern Stahlseile installiert, an denen sich die Badenden festhalten können, ohne weggespült zu werden. Ich habe mich auch ins Wasser gewagt - aber nur mit den Beinen. Falls es irgendwann mal wärmer werden sollte und ich nochmal an den Ganges komme, will ich mal richtig ins Wasser gehen.

Temple

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