Fabian in Kanchanaburi

Meine Erlebnisse in Thailand

Floating Markets

01.04.2004 Damnoen Sang & Kanchanaburi

Diese Tagestour zu den Schwimmenden Märkten und zum Kwai hatten wir recht spontan gebucht. Eigentlich wollte ich alles in Eigenregie besuchen, aber das hätte einen weitaus höheren Zeit- und Organisationsaufwand bedeutet. Gekommen sind wir zu unserer Tagesreise dann durch eine typisch asiatische Methode. Auf einem unserer Wege durch Bangkok hat uns ein Rikshafahrer zu einem seiner Reisebüros geschleppt - dafür kann man dann billiger bei ihm mitfahren. Letztendlich haben wir uns im Reisebüro dann bequasseln lassen und uns für ein paar Euros für eine kombinierte Tagestour entschieden. So ging es dann am nächsten Morgen in aller Frühe in einem Kleinbus aus dem großen Bangkok raus. Ab in die Umgebung.

Langsam fließendes Wasser. Boote schwimmen gemütlich vorbei. Und vom einen zum anderen Boot werden bunte Früchte und allerlei andere Waren gemächlich gehandelt. Jenes romantische, typisch südostasiatisch anmutende Bild ging mir jedenfalls beim Gedanken an die Schwimmenden Märkte durch den Kopf. Die Realität sieht dann doch etwas anders aus. Zu den Märkten führt mittlerweile eine (wenn auch immer noch im Ausbau befindliche) Autobahn. Die meisten Boote sind nicht mit Obst und Gemüse, sondern mit fotografierenden Touristen gefüllt. So ist die ganze Szenerie für den Tourismus umgebaut worden und das Handeln findet eigentlich nur noch für die Besucher zu überhöhten Preisen statt. Gesehen haben will man es natürlich trotzdem - es gehört zu Thailand dazu.

Kwai

Weiter ging es nach den Märkten zu einer ebenfalls touristenneppischen Schlangenshow und dann in die schöne Berglandschaft bei Kanchanaburi. Zwar sind die Berge und die schöne Landschaft Grund genug, die Gegend zu besuchen - bekannt geworden ist jene Ecke jedoch durch eine Brücke am Fluss namens Kwai und den Film dazu: "Die Brücke am Kwai". Im Jahre 1942 begann die japanische Besetzungsmacht in Thailand mit dem Bau einer Brücke über den Kwai, die die Eisenbahnstrecke zwischen Thailand und dem benachbarten Myanmar vervollständigen sollte. Durch die Strecke sollte der Seeweg nach Yangoon vermieden werden und der geplante Einmarsch in Britisch-Indien vorbereitet werden. Die Konstruktion der Strecke war eine aufwändige, ingenieurtechnische Meisterleistung. Doch für den Bau wurden unzählige Menschen benötigt. Neben den britischen Kriegsgefangenen, um die sich der Film dreht, arbeiteten auch australische und niederländische Gefangene sowie asiatische Zwangsarbeiter unfreiwillig an der Strecke und der Brücke mit. Jene Arbeiter litten an tropischen Krankheiten wie der Malaria, waren chronisch unterernährt und litten unter der Folter der Besatzungsmacht. Es starben nicht nur jene im Film und den vielen Museen erwähnten 12.000 Kriegsgefangene. Die Zahl der asiatischen Toten ist noch weitaus höher: 240.000 Menschen mussten ihr Leben für die Bahnstrecke lassen. Daher hatte sie auch den Beinamen "Bahn des Todes". Heute ist die Bahnstrecke in das krisengeschüttelte Myanmar unterbrochen, die Brücke am Kwai ist jedoch immer noch in Betrieb - wie im Bild zu sehen.

Bridge over River Kwai

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