Fabian in den Backwaters

Meine Erlebnisse in Indien

BW

02.05.2004 Backwaters in Kerala

CommunismEin nicht zu verpassendes Highlight eines jeden Keralabesuchts sind die Backwaters, also einem Netz von Sümpfen und Kanalarmen in der küstennahen Region dieses südlichen indischen Bundesstaates. Gleich bei Ankunft in der Region sind uns die in Kerala allgegenwärtigen Plakate der Kommunistischen Partei aufgefallen. Die Communist Party of India (Marxist), abgekürzt CPI (M), regiert seit 30 Jahren in Kerala und ist ein Beispiel für eine kommunistische Regierung, die mittels demokratischer Wahlen an die Macht gekommen ist. Einige Zungen behaupten, die Regierung wäre mehr sozialdemokratisch als kommunistisch. Jedenfalls sind in Kerala die Alphabetisierungsraten wesentlich höher als im Rest Indiens, es gab einige Landreformen, es gibt Mindestlöhne und Bettler gehören nicht zum normalen Straßenbild. Ob das nun den Kommunisten oder den guten Voraussetzungen Keralas geschuldet ist, bleibt spekulativ. Das ebenfalls kommunistisch regierte Bengalen gehört zumindest zu den ärmeren Bundesstaaten Indiens.

KidsBei der Backwatertour gings zunächst in einem Kahn die kleineren Kanäle entlang. Kam mir ähnlich vor wie im Spreewald. Nur mit ein paar Unterschieden. Beispielsweise den Bäumen mit den großen, reifen Stinkfrüchten (Durian) am Rand. Oder die gelegentlich vorbei schwimmenden Wasserschlangen, Fische und Schildkröten. Badende Kinder und waschende Frauen gehörten ebenso zum Normalbild. Zur Abkühlung zwischendurch gabs eine Kokosnuss mit Kokossaft (Bild ganz unten). So lecker wie es aussah, war es jedenfalls nicht. Hat komisch geschmeckt. Unterscheidet sich auch deutlich von Kokosmilch, die aus dem gepressten Fleisch gewonnen wird.

Banana LeafNach der Kahnfahrt gabs ein südindisches Mittagessen. Das wird serviert auf einem Bananenblatt. Im Gegensatz zum für Nordindien typischen Fladenbrot (Chapati oder Nan) gibt es im Süden nur Reis und der muss ohne Löffel verzehrt werden. Also versucht man ein paar Reisklümpchen in eine der scharfen Soßen zu tunken und mit den Fingern zu sich zu nehmen. Mein Fall war das südindische Essen weniger. Ich mochte lieber mehr das Nan des Nordens mit Hühnchen aus dem Tandoori-Ofen oder dem gehaltvollen Paneerkäse. Nach dem Mittagessen sind wir in ein größeres Boot gestiegen und über breitere Kanäle und Flussarme gegondelt. Trotz leichten Regens eine sehr entspannende und angenehme Art zu reisen. Man kann vorbei fahrende Fischer grüßen und sieht gelegentlich die typischen chinesischen Fischernetze, die ins Wasser gelassen werden. Nach dem reläxten Tag in den Backwaters ging es dann per Bustransport wieder zurück nach Kochi.

Coconut Drink

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